Daniela Jele Mailänder

Heimat finden – Aufbruch wagen

Frauen in Leitung

Hagar – Du bist ein Gott, der mich sieht!

Wenn du aufgebrochen bist, hast du dich entschieden, nicht länger einfach nur fremd zu bleiben. Du setzt dich mit deiner Fremdheit auseinander und bist bereit, das Risiko einzugehen, in der Wildnis unterwegs zu sein. Du ahnst, dass du deiner Berufung folgst, wenn dein Schmerz, nicht dazuzugehören, dazu führt, dass du etwas verändern und bewegen willst.

Auf Augenhöhe. Weil wir gemeinsam besser sind.

Mich bewegt die Frage des Miteinanders von Frauen und Männern in Wellen. Gerade in den ersten Berufsjahren war ich eher irritiert, wenn Frauen laut nach Gleichberechtigung gerufen haben. Ich habe es als Störung empfunden, wenn sexistische Äußerungen offen als solche angeprangert wurden oder Frauen auf patriarchale Systeme hinwiesen. „Mir steht doch alles offen. Was ist das Problem?“, habe ich mich gefragt. Auch heute noch bin ich davon überzeugt, dass wir nicht jeden Kampf laut und aggressiv ausfechten müssen. Sondern dass es langfristige Veränderung braucht. Aber es braucht sie.

Bin ich zu emotional? Leiten mit Gefühl

Da kommt sie mir, die Frage: Sind wir Frauen zu emotional? Braucht Leitung nicht auch immer eine Spur Nüchternheit? Braucht es nicht immer auch emotionale Zurückhaltung, damit Leitung effektiv und sachlich bleiben kann? Gibt es nicht einfach zu viele Reibungsverluste bei dramatischen Gefühlsausbrüchen? Und sind Männer deshalb nicht einfach grundsätzlich die besseren Leitenden als Frauen?